Sinnlichkeit-Kubassa-vorher Sinnlichkeit-Kubassa-nachher

Growing Bodies – die Wachsenden Körper – sind ein Kunstprojekt des österreichischen Künstlers Gerhard Kubassa.

Die Geschichte

Sinnbilder für die fragile Vernetzung zwischen Mensch und Natur.

Mit 8 Jahren hat der junge Kubassa alle Bilder der Kinderbibel abgezeichnet, er sprang mit seinem 11 Monate älteren Bruder Wolfgang von Baum zu Baum und kroch in jede Höhle des Mürztals. Der Bezug zur Natur intensivierte sich dann nochmal durch die Ausbildung zum Innenraumdesigner. Holz wurde zu seinem Lieblingsmaterial.

Der Baum, und vor allem das Wachsen der Bäume faszinierten den noch jungen Künstler. Das Jahr 1999 war die Geburtsstunde der „Wachsenden Körper.“ Nach viel Frust bei einem Zeichenseminar beschloss Kubassa etwas Eigenständiges, Neues zu suchen. Er zeichnete wie von Sinnen zwei Tage hindurch – in diesem Rausch entstanden viele schlechte, aber auch einige guten Arbeiten.

Zwei mit der Natur

Zwei mit der Natur

Eine Skizze zeigte einen männlichen Akt, der aus Blättern besteht. Kubassa war von der Idee Körper durch Naturelemente darzustellen begeistert und versuchte die ersten Werke mit Kreide auf Gipskarton umzusetzen. In den ersten Jahren füllte er den Raum zwischen den Konturen durch Farbflächen um die Körperwahrnehmung zu stärken. In den Jahren darauf vereinfachte sich die Darstellung bis nur noch nackte Äste vor farbigen Landschaften standen.

Der Denker - Gerhard Kubassa - Unikat

Der Denker, 2013 (Unikat)

Durch Versuche im Dreidimensionalen wurde das Interesse für die Skulptur geweckt und Kubassa wollte unbedingt eine Umsetzung des Zweidimensionalen in die dritte Dimension erreichen. Es sollte drei Jahre dauern, ehe sich eine brauchbare technische Möglichkeit erschloss. Kubassa stellte in der Folge drei Baum-Arbeiten aus miteinander verschweißten, gegossenen Ästen her. Der Herstellungsprozess war sehr aufwändig und stets von Rückschlägen geprägt.

Für die Umsetzung der „Wachsenden Körper“ als Wandobjekte wurden Laserschnitte aus Stahl erzeugt. Die Oberflächen der Arbeiten werden nun in verschiedensten Varianten umgesetzt. Das Hauptanliegen Kubassas ist es, seine Baumidee in die Welt hinauszutragen. Der Rest ist Geschichte.

Der Kuss - Gerhard KubassaDie intensivste Zeit des Tages widmet Kubassa dem aktiven künstlerischen Schaffen. Er schöpft dabei aus seinem gesamten Leben. Alles Erlebte fließt in seine Kunst ein. In wilden Zeichenorgien werden Ideen zu Papier gebracht. Skizzen werden zeichnerisch in „Wachsende Körper“ übersetzt, die in weiterer Folge als Grundlage der Malerei oder Skulpturen dienen. Während Kubassa in der Malerei seine „Wachsenden Körper“ vor sehr farbkräftige, atmosphärische Landschaften setzt, schafft er es im skulpturalen Bereich mit einer genialen Einfachheit auszukommen. Wie spontane Zeichnungen an der Wand wirken die aus Stahl geschnittenen und danach veredelten Skulpturen, die den Betrachter zu einer Entdeckungsreise einladen.